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Stress kann die Zusammenarbeit und Produktivität eines Teams erheblich beeinträchtigen. Doch wie lässt sich Stress effektiv managen, um eine gesunde Balance zu schaffen, die sowohl das Wohlbefinden der Teammitglieder als auch die Teamleistung fördert? In diesem Beitrag wird gezeigt, wie Teams durch gemeinsames Stressmanagement eine langfristige Balance finden können.
Stellen Sie sich vor: In einem Team wird der hohe Stresslevel nicht thematisiert. Die Führungskraft drängt darauf, dass alle die Arbeit schneller erledigen, ohne auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen. Die Teammitglieder arbeiten unter ständigem Druck ohne Pausen zu machen und die Kommunikation zwischen den Kollegen wird zunehmend ineffizient. Konflikte entstehen, doch sie werden nicht angesprochen, was zu noch mehr Stress und Unzufriedenheit führt. Die Stimmung im Team sinkt, die Produktivität nimmt ab und es dauert nicht lange, bis die ersten Krankmeldungen aufgrund von Überlastung eintreffen.
Fehlende Achtsamkeit auf die individuellen Stressfaktoren: Die Führungskraft beachtet nicht, wie der Stress auf das Team wirkt.
Kein Raum für Reflexion: Es gibt keinen Raum für offene Kommunikation oder zur Identifikation der Stressquellen.
Kein gemeinsames Handeln: Die Teammitglieder bleiben isoliert in ihren Herausforderungen, ohne gemeinsam Lösungen zu entwickeln.
In einem anderen Team wird der Stressfaktor frühzeitig erkannt. Die Führungskraft organisiert regelmäßige Teammeetings in denen gemeinsam besprochen wird, welche Stressfaktoren im Team bestehen. Bei einem Teammeeting wird die Übung „Das Team-Balance-Diagramm“ durchgeführt, bei der die Teammitglieder ihre Stressfaktoren bewerten und konkrete Maßnahmen zur Verbesserung entwickeln. Die Teammitglieder erkennen, dass die Arbeitsbelastung zu hoch ist, die Kommunikation jedoch verbessert werden kann. Es werden regelmäßige Pausen eingeführt und es gibt mehr Unterstützung untereinander. Durch die offene Kommunikation und die gemeinsame Lösungsfindung gelingt es dem Team den Stress zu reduzieren und die Arbeitsatmosphäre zu verbessern.
Frühe Identifikation der Stressfaktoren: Das Team spricht offen über die Belastungen und reflektiert gemeinsam.
Gemeinsame Lösungsentwicklung: Alle Teammitglieder sind aktiv in den Prozess der Stressbewältigung eingebunden.
Stärkung des Zusammenhalts: Durch die gemeinsame Arbeit an den Lösungen wird das Team als Ganzes gestärkt, was zu einer besseren Zusammenarbeit und einer höheren Leistung führt.
Ich lade Sie und Ihr Team zu einer kleinen Übung ein:
Diese Übung hilft dabei, das Bewusstsein für Stressfaktoren im Team zu schärfen und gemeinsam Maßnahmen zur Stressbewältigung zu entwickeln.
Ziel: Die Teammitglieder identifizieren Stressquellen und erarbeiten gemeinsam Lösungen.
Nehmen Sie sich 15-20 Minuten Zeit. Versammeln Sie das Team an einem ruhigen Ort, an dem Sie ungestört arbeiten können.
Jeder Teilnehmer zeichnet ein großes Kreisdiagramm, das in vier gleich große Felder unterteilt ist. Diese Felder repräsentieren die wichtigsten Bereiche, die das Wohlbefinden im Team beeinflussen:
Arbeitsbelastung: Wie viel Stress erzeugt die aktuelle Arbeitsbelastung im Team?
Team-Kommunikation: Wie effektiv ist die Kommunikation innerhalb des Teams?
Zusammenhalt und Unterstützung: Wie gut unterstützen sich die Teammitglieder gegenseitig?
Pausen und Erholung: Wie ausreichend sind die Pausen und Erholungsphasen im Team?
Jeder Teilnehmer bewertet diese vier Bereiche auf einer Skala von 1 bis 5, wobei 1 sehr niedrig und 5 sehr hoch ist. Die Bewertungen werden in das Diagramm eingetragen.
Nachdem alle ihre Diagramme ausgefüllt haben, teilt jeder Teilnehmer seine Bewertungen mit und reflektiert gemeinsam mit dem Team:
Welche Bereiche scheinen gut im Gleichgewicht zu sein und welche erfordern mehr Aufmerksamkeit?
Welche Stressfaktoren sind für das Team am belastendsten?
Was könnte das Team konkret tun, um das Gleichgewicht in den Bereichen zu verbessern?
Das Team entwickelt nun konkrete Maßnahmen, um die stressbelasteten Bereiche zu verbessern. Dies könnten z. B. regelmäßige Teambesprechungen zur Klärung von Arbeitsaufgaben oder gemeinsame Pausen sein.
Stressmanagement ist eine zentrale Herausforderung in der Führung von Teams, da unbewältigter Stress sowohl die Teamdynamik als auch die individuelle Gesundheit erheblich beeinträchtigen kann. In der systemischen Theorie wird ein Team als komplexes, interdependentes System verstanden, in dem jede Entscheidung und jede Veränderung Auswirkungen auf das gesamte Team hat. Stress wird dabei nicht nur als individuelle Belastung, sondern als kollektive Erfahrung betrachtet, die im Zusammenspiel der Mitglieder entsteht.
Die Systemische Stressbewältigung basiert auf der Annahme, dass der Stress in einem Team durch verschiedene externe und interne Faktoren beeinflusst wird. Externe Faktoren wie Arbeitsanforderungen und Zeitdruck können als Stressoren wirken, während interne Faktoren wie Kommunikationsbarrieren oder fehlende Unterstützung den Stress verstärken können. Aus systemischer Sicht ist es daher von entscheidender Bedeutung nicht nur die individuellen Stressquellen zu betrachten, sondern auch die systemischen Wechselwirkungen und Dynamiken, die den Stress im Team verstärken können.
Das Stressmodell von Lazarus und Folkman (1984) geht davon aus, dass Stress als eine Wahrnehmung des Ungleichgewichts zwischen den Anforderungen einer Situation und den verfügbaren Ressourcen zur Bewältigung dieser Anforderungen entsteht. In einem Teamkontext bedeutet dies, dass Stress nicht nur durch die Belastungen an sich entsteht, sondern auch durch die Wahrnehmung, dass die Teammitglieder nicht ausreichend unterstützt werden oder keine effektiven Bewältigungsstrategien zur Verfügung haben. Die Wahrnehmung von Ressourcen und Unterstützung ist daher ein entscheidender Faktor, um Stress erfolgreich zu managen.
Ein weiterer wichtiger Ansatz ist der Ressourcen-Management-Ansatz nach Antonovsky (1987). Dieser betont, dass das Stressmanagement nicht nur durch die Reduktion von Stressfaktoren erfolgen sollte, sondern auch durch die Förderung von Ressourcen, die den Umgang mit Stress erleichtern. Hierbei sind insbesondere soziale Ressourcen wie der Zusammenhalt im Team und die Unterstützung durch Kollegen von zentraler Bedeutung. Teams, die über starke soziale Netzwerke und eine unterstützende Kommunikation verfügen sind besser in der Lage, Stress zu bewältigen und ihre Arbeitsleistung zu erhalten.
In einem systemischen Teamkontext kann Achtsamkeit als Werkzeug dienen, um sowohl individuelle als auch kollektive Stressquellen zu identifizieren und zu bearbeiten. Achtsamkeit ermöglicht es den Teammitgliedern, sich ihrer eigenen Emotionen und Stressreaktionen bewusst zu werden und diese in den Teamprozess zu integrieren. Die Praxis der Achtsamkeit fördert die Selbstregulation und stärkt das Bewusstsein für die eigenen Ressourcen, was eine effektive Stressbewältigung ermöglicht.
Ein besonders effektives Modell zur Stressbewältigung in Teams ist das Kollektive Bewältigungsmodell nach Bodenmann (2005). In diesem Modell wird Stress nicht als individuelles Problem betrachtet, sondern als eine gemeinsame Herausforderung, die das gesamte Team betrifft. Das bedeutet, dass Stressmanagement im Team immer auch den Dialog über Belastungen und die gemeinsame Entwicklung von Lösungen umfasst. Dieser integrative Ansatz fördert nicht nur das individuelle Wohlbefinden, sondern auch die Teamkohäsion und die Leistung.
Stress im Team kann zu Ineffizienz und Unzufriedenheit führen, doch mit den richtigen Strategien und einem systemischen Ansatz lässt sich eine gesunde Balance erreichen. Die Übung „Das Team-Balance-Diagramm“ bietet einen praktischen Einstieg, um die Stressfaktoren im Team zu identifizieren und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Im Workshop „Gesunde Balance – Stressmanagement für Teams“ arbeiten wir mit systemischen Methoden, um die Dynamiken im Team zu verstehen und gemeinsame Lösungen zu entwickeln, die nicht nur den Stress reduzieren, sondern auch den Zusammenhalt und die Kommunikation im Team stärken. Teams lernen ihre Ressourcen besser zu nutzen, Konflikte frühzeitig zu erkennen und die Kommunikation zu verbessern, um so eine gesunde Balance und eine höhere Leistung zu fördern.